NEPAL Reisebericht von Markus | EBC Tour  

Auf Grund der vielen Nachfragen zu unserer Reise, habe ich mich entschieden, den ganzen Bericht in einem Dokument zusammenzufassen. Der Reisebericht ist in drei Teile unterteilt. Teil 1 sind die Sequenzen, die ich bereits per WhatsApp mitgeteilt hatte und quasi einen Livereport gleichkommen. Teil 2 ist eine zusammengefasste Nachbetrachtung der restlichen Reise und der Reise schlechthin. Im dritten Teil sind Erklärungen und einige Bilder enthalten, die Nepal und den Treck visuell ein bisschen näher bringen sollen.

Wegbeschreibung EBC Tour
Wegbeschreibung EBC Tour

Eckdaten zum Reisebericht

Tourdaten

  • Zeitraum: vom 12. bis 29. Oktober 2023 (18 Tage)
  • Reiseleiter: Bhagwan
  • Guide:  Bibek
  • Second Guide: Seet
  • Sherpa 1: Ram
  • Sherpa 2: L?

Teilnehmer

  • Sabine Fröhner, Bergfreundin
  • Markus Petereit
  • Erhard Bachstein, Kumpel
  • Irina Sielaff, Freundin vom Kumpel

Hinweg:

  • Lukla 2860 m
  • Jorsale 2820 m
  • Namche Bazar 3440 m
  • Tengboche 3810 m
  • Dingboche 4410 m
  • Dingboche 4410 m
  • Lobuche 4910 m
  • Gorakshep 5171 m
  • EBC 5364 m 

Rückweg:

  • EBC 5364 m
  • Gorakshep 5171 m
  • Kalapathar 5550 m
  • Gorakshep 5171 m
  • Pherriche 4371 m
  • Namche Monjo 3440 m
  • Lukla 2860 m

Reisebericht Teil 1 – vom Smartphone gesendet

Anreise, Ankunft in Nepal am 14.10.2023 (Samstag)

Namaste (Hallo) – Nepal, ein neues Abenteuer beginnt. Es erwarten uns, mein Kumpel Erhard nebst Freundin Irina und Bergfreundin Sabine eine 18-tätige Reise auf das Dach der Welt. Und diesmal wird sie Besonders, da wir dort auch einen Freund treffen, der eine Nepalesin geheiratet hat und wir sogar ihren Geburtstag in Kathmandu feiern werden. Die Anreise dauert ab Frankfurt/ Main ganze 24 Stunden. Ein kleiner Horrortrip, da wir in Doha einen sieben Stunden langen Aufenthalt haben, bevor es mit dem Flieger weiter nach Kathmandu geht. Dachten wir. Als alles auf Go für den Start stand, rührte sich nichts. Es stellte sich heraus, dass das Flugzeug technische Probleme hatte, die uns zwangen 2 Stunden am Boden zu verharren, bevor der knapp 5-stündige Flug begann. Beide Flüge hingegen verliefen reibungslos und Qatar Airline ließ sich nicht lumpen. Wir bekamen jeweils ein köstliches Essen und viel zu trinken.

Die Einreise nach Nepal verlief überraschend schnell. Nachdem wir für das Visa 50$ bezahlt hatten, konnten wir wenige Minuten später an einem anderen Schalter schon einreisen. Zeitliches Pech hatten wir hingegen beim Gepäck, wir mussten über eine Stunde auf unsere Reisetaschen warten. Immer wieder blieb das Förderband stehen und hatten schon bald die Hoffnung aufgegeben, irgendetwas von unseren Gepäck wiederzusehen. Zwischenzeitlich vermuteten wir, das die Taschen auf anderen Gepäckbändern ausgegeben wurden. Und dann sah ich meine Tasche. Wenig später kam dann der Rest. Leicht genervt velißen wir den Flughafen. Am Ausgang begrüßte uns unser nepalesischer Guide Bibek, 27 Jahre, in Deutsch. Bibek ist sehr sympathisch und eine Unterhaltung mit ihm machte gleich von Anfang an sehr viel Spaß. Dadurch, dass er sehr gut Deutsch kann, würden wir, wie erhofft, auch sehr viel vom Land und seinen Leuten erfahren.

Die Fahrt zum Hotel führte uns aus Kathmandu raus, in die angrenzende Kultur- und ehemalige Hauptstadt BHAKTAPUR. Einquartiert wurden wir im Hotel Sweet Home im Zimmer „Mount Everest“. Alles hier ist fast nach westlichen Standard, aber damit können wir leben. Nach einer Erfrischung trafen wir uns mit dem Guide auf der Dachtrasse, aßen etwas und besprachen unser bevorstehende Tour zum Mount Everest Base Camp, dass in einer Höhe von 5364 m liegt und den höchste Punkt unsrer Tour sein wird.

Im den weiteren Berichten werde ich ab jetzt nur grob berichten, da meine bzw. unsere Erlebnisse hier den Rahmen sprengen würden. Alles was man hier sieht ist so neu und spannend, das mitunter einem die Emotionen überwältigten. Dies zu beschreiben würde Seiten füllen.

Die Leute hier sind alle sehr nett und man braucht auch keine Angst zu haben, wenn man mal in verwinkelte Gassen gerät. Die Währung hier ist die nepalesische Rupie und heute habe ich  gleich am Flughafen zunächst 100€ getauscht, das waren 13400 Rupien. Gleich nach dem Mittagessen sind Sabine und ich losgezogen, um alleine, also noch ohne Guide, die Gegend zu erforschen und auch die Rupien an die Frau oder den Mann zu bringen. Nach 4 Stunden ausdauernder Erkundung, wurde es Zeit, wieder zum Hotel zurückzukehren, zum gemeinsamen Essen mit dem Reiseleiter, dem Guide, dem Freund Mario und Sita, seiner nepalesischen Frau. Zur Info, im Hotel haben wir zwar WLAN, aber es kann sein, dass nicht alle Fotos und Videos auf Anhieb bei euch ankommen. Morgen machen wir noch eine Sightseeingtour bevor es Richtung Himalaya, und mit einem Kleinflugzeug zunächst nach Lukla geht.

Bhaktapur, die Königsstadt und ehemalige Hauptstadt, Sonntag, am 15.10.2023

Namaste. Bevor ich loslege, muss ich noch etwas vom letzten Bericht korrigieren. Die Grußformel „Namaste“ für Hallo bedeutet im eigentlichen Sinne „Das Gute in mir grüßt das Gute in dir“. Und das Everest Base Camp mit 5364m wird nicht der höchste Punkt unserer Tour sein, sondern ein nahe gelegener Aussichtspunkt auf dem Berg Kala Patthar. Dieser ist mit knapp über 5600m deutlich höher.

Heute haben wir eine geführte Tour in der Kultur- und Königsstadt Bhaktapur gemacht, in derselben Stadt in der sich unser Hotel befindet und die wir gestern bereits am Vortag für vier Stunden allein erkundet hatten. Dies war theoretisch ein Vorteil, da wir uns nun ganz auf den Guide, auf Bibek und seinen Ausführungen konzentrieren konnten. Aber nur fast. Die geführte Tour dauert normalerweise 1,5 Stunden, so der Guide. Aber auch er wusste schon vorab und aus Erfahrung, dass dies nur ein theoretischer Wert war. So war es dann auch. Wir alle wurden permanent von den vielen Läden und den interessanten Dingen um uns herum abgelenkt, so dass wir erst nach 3 Stunden fertig wurden. Und heute geriet besonders mein Berliner Kumpel Erhard in Kauflaune und hielt gefühlt an jedem Geschäft an, um irgendetwas kaufen zu wollen. Besonders die handgemalten Mandalas und die vielen Klangschalen haben es nicht nur ihm angetan. Unser Guide war sehr geduldig und ließ uns gewähren. Neben den vielen Pagoden, die mal 2, 3 oder bis zu 5 Dächer hatten, bestaunen wir auch viele Stupas (eine buddhistische Stehle mit den Augen Buddhas auf allen vier Seiten), einige Tempel in indischen Stil und jede Menge mehr. Die Dächer der Pagoden stehen für die maximal 5 Elemente:  Erde, Feuer, Wasser, Luft und Himmel. Nepal ist hinduistisch und buddhistisch, wobei der Hinduismus die Religion darstellt und der Buddhismus die philosophische Komponente ist, analog zu Konfuzius in China. Besucht haben wir auch eine Zeichenschule für Mandalas. Neben einer Unmenge der hier noch handgemalten Mandalas, war auch eins aus Sand zu besichtigen. Dieses Sandmandala war unter einer Glasscheibe eines Tisches zu sehen, der ungefähr so groß war wie ein Stubentisch mit zirka 80x 80cm.

Wir haben auch erfahren, dass die Frauen, die  mit roten Gewändern herumlaufen, verheiratet sind. Das nur am Rande. In Bhaktapur haben wir auch verschiedene essbare und frittierte Dinge auf den Straßen entdeckt und ausprobiert. Diese „Backwaren“ waren allesamt gut verträglich und haben sehr gut geschmeckt. Im Gegenteil, wir mussten uns sogar sehr zurückhalten, um noch genügend Hunger für das Abendessen übrig zu lassen.

Morgen geht es nun in das Everest Gebiet. Wie sich herausstellte, gestaltet dies sich jedoch etwas schwierig. Die Wetterlage scheint nicht optimal für Flüge mit dem Flugzeug zu sein. Letzte Woche wurde der Flugverkehr nach Lukla bereits für 4 lange Tage eingestellt. Dadurch verschieben sich alle reservierten Flüge. Sollte also morgen das Wetter wieder nicht mitspielen, kann es auch für uns eng werden und unseren Zeitplan etwas strapazieren. Es gibt zum Glück eine Alternative, die uns pro Person zirka 300€ kosten würde. Man kann auch mit dem Hubschrauber nach Lukla fliegen und dass wohl immer. Die Summe von 300€ sind die Mehrkosten gegenüber einem Flug mit dem Flugzeug der um die 150€ kostet. Morgen früh soll entschieden werden. Sollte alles nach Plan laufen melde ich mich morgen aus dem Everest Gebiet, aus der Ortschaft Phakding. Unser Guide meinte, dass er ein Internet Datenpaket besorgt und so können wir über einen Hotspot von ihm Internetzugang bekommen und ich sollte mich dann morgen auch melden können.

Aufbruch nach Lukla, Teil 1, Montag, am 16.10.2023

Ja leider sind wir in Manthali gestrandet, 70 Kilometer von Kathmandu und 74 km von Lukla entfernt. Aber beginnen wir von vorne. Gestern waren wir den ganzen Tag auf den Beinen, so dass mein gestriger Bericht erst Mitternacht fertig wurde. Durch die Zeitverschiebung von 3 Stunden 45 Minuten, war es bei Euch erst 20:15 Uhr. Für euch gut, für mich nicht ganz optimal, da wir schon 5:20 Uhr aufstehen müssen. Doch die Nacht war schon eine Stunde früher zu Ende. Laute Stimmen weckten uns. Diese kamen aus einem Lautsprecher in der Umgebung. In ständiger Monotonie wiederholten sich die englischen und nicht nepalesischen Worte: „One , two, three, …. , ten. One , two, three, …. , ten. One …..“ und so weiter und so fort. Schließlich standen wir auf und gingen der Sache nach. Es stellte sich heraus, dass auf dem Platz vor einem Tempel, unweit des Hotels eine große Gruppe von zirka 300 Menschen in gleicher Kleidung vor der Taktgeberin standen und Qi Gong im Gleichtakt betrieben. Atemberaubend anzusehen und es erinnerte ein bisschen an China, zumindest was man schon so im Fernsehen gesehen hatte. Zurück zum Hotel, trafen wir uns 6 Uhr zum Frühstückskaffee. Am Vorabend, hatten wir bereits mehrere Option besprochen, wie wir nach Lukla, unseren Ausgangspunkt der Tour, kommen könnten. Doch war es immer noch zu früh, um zu wissen, welche Option die Beste war, um nicht den Helikopter nehmen zu müssen. Alles hing eben vom Wetter ab. Dann kam der Guide mit der ersehnten Info. Das Wetter ließ heute Flugbetrieb zu. Um wieder bessere Optionen zu haben, fuhren wir nicht nach Kathmandu sondern ins 70 Kilometer entfernte  Manthali. Die Fahrt dauerte fast vier Stunden. Das hatte auch einen weiteren Vorteil: So sahen wir etwas mehr von Nepal. Die Straße dorthin sind teils abenteuerlich, obwohl es eine Hauptverbindungen war. Am dortigen Flughafen angekommen, erwarteten uns Menschen über Menschen, die alle ins Everest Gebiet, nach Lukla, wollten. Anfänglich war unser Guide noch recht optimistisch und statt einer Stunde Wartezeit wurden es vier, trotz Reservierung. Wir bekamen quasi in letzter Minute die letzte Maschine von „Sita Air“ zugeteilt. Doch kurz vor dem Check-In wurde Lukla wegen schlechten Wetters geschlossen. Die Enttäuschung war dementsprechend groß und so blieben wir gezwungenermaßen hier in Manthali zurück. Der Guide organisierte uns eine Unterkunft in einem Gästehaus. Standard 1 Küchenschabe! (Die wir im „Bad“ begegnet sind!) Wir hatten uns trotzdem gefreut, da man hier den Einheimischen noch näher war und wir schließlich ein Abenteuer gebucht hatten. Und auch das Essen war wieder köstlich. Diesmal habe ich ein einheimisches Gericht gegessen: Dal Bat, Reis mit Kartoffeln, Gemüse und Dip/ Soße. Morgen sollen wir nun mit der zweiten Maschine von „Sita Air“ zwischen 5 und 6 Uhr abfliegen.

Aufbruch nach Lukla, Teil 2, Dienstag, am 17.10.2023

Sehr früh, um 4:20 Uhr klingele der Wecker. Die Nacht war ganz OK, trotz des brettharten Kopfkissens. Eine Decke brauchte und hatte ich auch nicht, da es hier sehr warm war. Zwanzig Minuten später liefen wir mit dem Guide zum 1.5 km entfernten Flughafen. Wir hätten auch mit einem Tuk-tuk (3-Rädriges überdachtes Moped) fahren können, aber wir wollten lieber laufen. Genau 5 Uhr trafen wir am  Flughafen ein. Uns erwartete das gleiche Bild wie gestern. Menschen über Menschen. Sogar einige Gesichter erkannten wir wieder. Das spendete etwas Trost. Nun hieß es wieder warten. Wie lange diesmal? Nur 1 Stunde später konnten wir zum Check-In und gleich darauf in die Wartezone. Hier gibt es vier Flugzeuge, alle von verschiedenen Airlines. Wir fliegen mit „Sita Air“. Die anderen heißen „Tara Air“, „Fishtrail Air“ und „Summit Air“. Also um 6 Uhr standen wir im „Gate“ und ein Flieger unserer Airline flog gerade vor unseren Augen weg. Dies bedeutete, dass unser Flug frühestens 1 Stunde später abgehen wird. Der Flug nach Lukla dauert nur 15 Minuten. Das Boarding in Lukla und hier, dauert je 20 Minuten. Wieder eine Zeit des bangen, da auch das Wetter noch mitspielen musste, um wirklich zu starten zu können. Kurzum saßen wir 7:10 Uhr überglücklich im Flieger. Unsere kleinmotorige Maschine fasste 13 Passagiere. Das Cockpit war offen und gut einzusehen. Es war sehr aufregend, vor allem die uns bevorstehende Landung, denn die Landebahn in Lukla ist nur 500 m lang, zudem geneigt und am Ende ist ein Felsen. Da ich euch hier diese Zeilen zukommen lasse, ist mit der Landung wohl alles gut gegangen. Nach dem Empfang der Taschen freuten wir uns auf das bevorstehende Frühstück. Danach begann dann unser Trek.

In Lukla selbst und auf den nachfolgenden Weg war alles so spannend, so aufregend und so anders, dass Sabine und ich nicht mal 10 Schritte vorankamen, um das nächste Foto zu schießen. Wir wollten förmlich alles festhalten und aufsaugen. Auf der heutigen 12 Kilometer langen Etappe ging es von Dorf zu Dorf. Wir sahen jede Menge Stupas, Gebetsmühlen, Steine, die mit dem Mantra „Om Mani Padme Hung“ übersät waren, Maulesel und viele Träger mit teilweise ungewöhnlichen Lasten auf dem Rücken. Mehrfach sind wir über Hängebrücken gegangen, die sich Tiere und Menschen teilten und der Weg war ein ständiges Auf und Ab. Die Starthöhe des Trecks in Lukla betrug 2860 m. Zwischendurch sind wir über 200 m abgestiegen, um dann wieder auf Starthöhe zu gelangen, zu unseren ersten Schlafplatz im Everest Gebiet. Jetzt sind wir in der Loge Mt. Kailasch untergebracht. Diese ist im Prinzip wie eine Alpenhütte aufgebaut, nur das wir im Zimmer auf der Höhe noch ein Bad mit Dusche haben. Warmes Wasser gab es heute keines, da mehr Wolken als Sonne zu sehen waren und kurz vor dem Ziel es zu regnen anfing. Das warme Duschwasser wird über Kollektoren auf dem Dach erzeugt, die von der Sonne geheizt werden. Die Temperaturen heute Nacht werden bei -2 Grad liegen. Obwohl die Zimmer beziehungsweise die Betten normal mit Bettdecke ausgestattet sind, schlafen wir trotzdem schon in unseren Schlafsäcken. Die Bettdecken verwenden wir nur als Unterlage.

Zweiter Tag des Aufstiegs, Mittwoch, am 18.10.2023

Ich habe das Gefühl, dass ab heute unserer Tagesablauf wieder routinierter wird, zumindest was die festen Mahlzeiten angeht. Frühstück um 7 Uhr und Abendbrot zwischen 17 und 18 Uhr. Auf Mittag haben wir gestern und heute  alle verzichtet, da wir nicht so viel Hunger hatten und zunächst auch nicht mit vollen Magen laufen wollten, da dieser auch Müde macht.

Unser Tagesziel lag heute knapp 600 m höher, in der Ortschaft Namche Bazar, wieder in einer Loge, diesmal schon in einer Höhe von 3440 m. Am Morgen hatten fast alle mit Kopfschmerzen zu kämpfen, die jedoch nur leicht waren und nicht lange anhielten.

Nach unserer Ankunft in der Lodge und nach kurzer Pause ging es gleich weiter zu der planmäßigen Akklimatisationstour. Durch das Problem mit dem Flug, fehlt uns ein Tag. Deshalb müssten wir umplanen und den heutige Akklimatisierungstag nutzen wir auch zum Aufsteigen. Jetzt sind wir wieder im Plan und sind dazu noch Fit und gesund, aber auch alle jetzt schon sehr Müde. Die Akklimatisationstour dauerte hin und zurück ungefähr drei Stunden und führte uns zu den 200 m höher gelegenen Mt. Everest Hotel, das ein Japaner gebaut hatte. Dort machten wir eine Teepause. Für alle gab es Ingwertee mit Lemon und Honig. Sabine entdeckte dort ein Klavier und probierte sich als Pianistin. Nach einigen Klavierstücken und einer zweiten Runde Tee, ging es wieder zurück zur Lodge.

Zwischeninfo mangels Internet, Dienstag, am 24.10.2023

Für heute habe ich in letzter Minute eine Internetverbindung ergattern können. Ich werde meine Reisberichte in den nächsten Tagen weiterschreiben und immer wenn es mit einer Internetverbindung klappt, versende ich diese, aber mit den Bildern wird es wahrscheinlich nichts. Dies kann ich dann nachholen, wenn ich am 27.10 wieder in Kathmandu bin.

Reisebericht Teil 2 – Zurück in Deutschland

Namaste. Wir sind zurück aus Nepal. Bereits seit zwei Wochen. Doch erst jetzt finde ich Zeit und Muße alles niederzuschreiben. Bei all den Eindrücken vor Ort, fand sich partout keine Gelegenheit, alles niederzuschreiben. Nachfolgend nun mehr ein zusammenfassender Bericht über die restliche Zeit in Nepal, als ein Livebericht. Dabei habe ich mich auch an die vielen Fragen orientiert, die mir nach der Rückkehr gestellt wurden. Es zeigte mir auch, welches Interesse besteht, etwas von Nepal zu erfahren. Die Eindrücke waren jedoch so vielfältig und facettenreich, dass ich leider nicht alles darstellen kann, was ich erlebt habe. Ich denke aber, es wird reichen, um sich ein gutes Gesamtbild machen zu können. In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen.

Die Expedition auf das Dach der Welt, zum EBC und auf dem nahe gelegenen Aussichtspunkt, dem keinen Berg Kala Patthar mit 5614m, entpuppte sich als anstrengender als gedacht. Nicht nur die Höhe, sondern auch die Kälte und Sanitären Verhältnisse verlangenden einiges von jedem ab. Dazu kamen diverse Körperliche Einschränkungen, wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Erkältungen und Magen-Darm-Probleme. In unterschiedlicher Weise bei jedem von uns. Irina meinte nur, dass der Weg zum EBC einem Horrortrip gleich kam. Kein Wunder, denn für sie war es überhaupt das erste Mal in den Bergen und hatte dementsprechend keinerlei Erfahrungen. Für sie war es wie „ein Sprung ins kalte Wasser“ und das nicht nur körperlich und mental, sondern in jedweder Weise. Aber beginnen wir auch hier von vorne.

Seit wir in Lukla gelandet waren, änderte sich Alles. Jetzt waren wir in einer gigantisch schönen Landschaft gefangen und hangelten uns auf dem Weg zum EBC von Dorf zu Dorf. Je höher wir kamen desto weniger Luxus hatten wir. Und je höher wir auf unseren Weg kamen, desto weniger wurde auch der Körperpflege zu teil. Strom und WLAN gab es nur gegen Bares. Und selbst wenn man sich für WLAN zu zahlen entschied, dann war es nicht sicher, auch eine „gute“ Verbindung zu bekommen. Wir alle entschieden uns dagegen. Grund war auch die Zeit, die wir für andere, ganz analoge Dinge gewannen. So spielten wir fast jeden Abend ganz entspannt die verschiedensten Kartenspiele, ohne den Druck etwas teilen zu müssen. Und das war richtig gut.

Der EBC Treck

Den Weg von Lukla zum EBC (Everest Base Camp I) kann man nicht mit einer klassischen Bergbesteigung vergleichen. Unser Ziel lag auch nicht geradlinig vor uns wie bei einem Berg, sondern wir mussten immer wieder wir absteigen, um dann erneut aufzusteigen. Der 56 km lange Weg von Lukla zum EBC führte durch urbanes Gebiet, von Dorf zu Dorf und war überwiegend ausgebaut, also teils befestigt und mit treppenartigen Anlagen versehen. Für den Aufstieg hatten wir jetzt nur noch 7 statt 8 Tage Zeit. Bis zum Ziel waren im Aufstieg 3560m und im Abstieg zirka 1100 m zu bewältigen. Auf 7 Tage verteilt klingt es vielleicht nicht viel, aber bereits ab einer Höhe von 4000m wurde die Luft äußerst knapp. Ursprünglich waren zwei Akklimatisierungstage eingeplant, doch wegen der verspäteten Anreise mit dem Flugzeug, hatten wir nur einen echten Akklimatisierungstag. Aus heutiger Sicht viel zu wenig und von uns zu eng geplant.

Unser Guide Bibek hatte es schon prophezeit, je höher wir kommen, desto weniger AKKU werden wir haben. Damit sollte er recht behalten und dieser AKKU musste auch noch für den Rückweg reichen. In dem Fall war der Hin- und Rückweg derselbe. Also würde der Rückweg auch nicht geradlinig nach unten verlaufen. So wurde der Abstieg für alle Beteiligten zum Teil eine schmerzhafte Prozedur, durch die gefühlt unendliche Aufstiege, die wir jeden Tag hatten. Für den Abstieg waren nur 3 Tage vorgesehen, dementsprechend müssten wir auch große Strecken zurücklegen. Waren es am ersten Tag noch 13 km, so waren es am zweiten Tag schon 27 km und am letzten Tag nur bescheidene 16 km. Unser Ziel war wieder Lukla, unser Ausgangspunkt des Trecks und der Ort mit dem  gefährlichsten Flughafen der Welt mit seiner nur 500m langen Start- und Landebahn. Unser Hotel in Lukla lag direkt neben den Airport und nach den langen Tagen der Entbehrungen, hatten wir endlich wieder ein Klo und noch dazu eine warme Dusche auf dem Zimmer. Für uns erschien es wie das Paradies auf Erden, zurück in der Zivilisation, warm Duschen. Unsere letzte Dusche lag schon lange zurück, fast … naja lassen wir es ein Geheimnis bleiben. Nur so viel, Unterwäsche aus Merinowolle hilft einem gut über den Berg, auch wenn man sie mehrere Tage tragen muss!

Am Ende des Tracks hatte ich mir einen Barbier gegönnt, um meinen mittlerweile ausufernden Bart abrasieren zu lassen. Begleitet wurde die Rasur von einer kleinen Kopf-, Nacken und Rückenmassage. Der Bart wurde hier noch klassisch mit einem Rasiermesser entfernt. Für mich war das sehr spektakulär und interessant.

Gleich neben dem Hotel haben wir eine „German Backery“, also eine echte deutsche Bäckerei mit Cafe, entdeckt. Ohne zu zögern gönnten, Sabine und ich, uns gleich ein Stück Kuchen und einen „schönen“ Kaffee.

Die Unterbringung auf dem Weg:

Da der Treck von Dorf zu Dorf führte, schliefen wir auch nicht in Zelten sondern in Lodgen, den hiesigen Alpenvereinshütten ähnlich. Es war generell auch nicht üblich auf dem Weg zum EBC in Zelten zu schlafen. Dies war den Touristen vorbehalten, die in den Basislagern übernachten mussten, wenn sie auf einen der hiesigen Berge steigen wollten. Untergekommen sind wir immer in Doppelzimmern, die ab einer Höhe von zirka 3400 m, kein WC und keine Dusche mehr hatten. Die Toiletten waren dann auf den Gängen und meistens konnte man sich aussuchen, ob man auf eine klassische oder eine bodengleiche Toilette gehen wollte. In beiden Fällen musste man das Papier in einem Eimer neben der Toilette entsorgen und mit einer Schöpfkelle das Wasser aus einem Fass entnehmen, um dies zum Spülen zu verwenden. Hielt man sich nicht daran, das Papier separat zu entsorgen, waren die Toiletten schnell verstopft und das konnte Stress bedeuteten, da jetzt weniger Toiletten zur Verfügung standen und die Wege dorthin länger wurden. Denn je höher man kam, umso öfter musste man Nachts sein Bett verlassen, um die empfohlenen 4 Liter Wasser pro Tag wieder los zu werden.

Auf niedrigeren Höhen gab es sogar noch einen Duschraum, aber das Risiko „kalt“ erwischt zu werden und anschließend wieder in die Kälte zurückkehren zu müssen, ließ uns davon abhalten, ihn zu nutzen.

Zum Essen gab es in jeder Lodge große Gästeräume mit einem Ofen in der Mitte. Dieser wurde mit getrockneten YAK-Kode beheizt, pfladenähnlich, geruchsneutral und ca. 20 cm groß im Durchmesser. Der Ofen wurde jedoch nur zur Abendbrotzeit für knapp zwei Stunden befeuert. Deshalb nahmen wir auch immer die Daunenjacken mit zu Tisch. Was auch auffiel war, je höher wir kamen, desto mehr Menschen husteten und schnupften herum. Husteten am Anfang nur ein, zwei Personen, war es am Ende, der Tour fast der gesamte Saal.

Letzter Tag am EBC:

Unsere letzte Schlafhöhe in einer Lodge betrug fast 5200 Meter über dem Meer, in der Ortschaft Gorak Shep. In dieser Höhe waren Schlafprobleme vorprogrammiert, einhergehend mit Kopfschmerzen und Alpträumen. Zum Glück hatte ich nur Alpträume und konnte auf die Einnahme von Ibuprofen verzichten.

Von dieser letzten „Hütte“ brachen wir zu zwei Zielen unserer Tour auf. Noch am gleichen Tag und gerade erst angekommen, ging es zunächst, nach einer kurzen Pause, weiter zum EBC. Das Everest Base Camp I lag nur knapp 150m höher als unsere Lodge in Gorak Shep und war zirka zwei Gehstunden weit entfernt. Aber auch dieser Weg war nicht geradlinig nach oben, sondern eher wie eine Sinuskurve, die sich langsam dem höchsten Punkt näherte. Dazu kam noch, das wohl alle „Wanderer“ im Gebiet die gleiche Idee hatten und sich auf den Weg machten. Grund war wohl auch der Rückstau bei der Anreise in dieses Gebiet, da gefühlt alle auf einmal anreist sind. Die Folge war Stau auf dem letzten Abschnitt des Weges. Fast so ähnlich wie auf dem Gipfel zum Mt. Everest. Der Stau wurde durch die Touristen verstärkt, die selbst nicht mehr laufen konnten und sich mit einem Maultier oder Esel zum EBC tragen ließen. Dadurch, dass die Wege zuletzt auch abenteuerlich schmal waren, musste man immer wieder zur Seite treten und warten, um Platz für die Tiere zu machen. Ziel am EBC war ein großer Felsbrocken, der mit den Schriftzug „Everest Base Camp 5364 m“ versehen war. Unaufhörlich pilgerten die Massen, vorbei an einem großen Gletschersee, diesen riesigen Stein entgegen und fotografierten, was das Zeug hielt. Wie auch schon am Kilimandscharo, mussten wir warten, bis wir mit dem Foto „dran“ waren und so auch den Beweis im „Kasten“ hatten, hier gewesen zu sein. Zurück in der Lodge in Gorak Shep auf 5200m freuten wir uns auf den Abend im warmen.

Ein Ziel am nächsten Tag stand uns noch bevor, der Kala Patthar 5614m, einem 400m höher gelegenen Berg und Aussichtspunkt, der sich im Prinzip neben der Ortschaft befand und der den Blick auf den Mt. Everest freigab. Laut Plan soll er am nächsten Tag in aller früh bestiegen werden, um bei Sonnenaufgang am Gipfel einen unglaublichen Blick auf die Bergwelt auf und um den Mt. Everest erleben zu können. Zunächst waren wir uneins wer noch Lust hatte dahin zu gehen, da die Strapazen des bisherigen Weges und die dünne Luft schon deutlich zu spüren waren. Im Prinzip waren wir erschöpft und müde, einige von uns auch geplagt von Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, und so einigten wir uns am Abend, die Entscheidung zu vertagen. Wer am nächsten morgen früh um 4 Uhr im Gastraum steht, ist bei der Tour dabei.

Mit mehreren Schichten am Körper, dem Rucksack, einer Kopflampe, Handschuhen und Stöcker bewaffnet standen wir alle vier im Gastraum. Halb verschlafen und noch müde folgen wir wie im Trance unserem Guide durch die bitterkalte Dunkelheit auf den knapp 400m höheren Kala Patthar.

Die Stirnlampe gibt nur ein kleines Stück des staubigen Aufstiegs frei.

Irina ist verzweifelt. Die Tränen kullern, doch völlig außer Atem zwingen wir uns einen Schritt vor dem Anderen zu setzen. Es ist so anstrengend, jenseits der 5000 Hm zu laufen um auf den Gipfel des Kala Patthar auf 5614 Hm zu gelangen.

Endlich oben angekommen wird es langsam hell und die Sonne steigt hinter dem Mt. Everest auf und gibt die grandiose Bergwelt der Khumbu Region mit all ihrer Schönheit frei. Es ist windig. Sobald ich mir die Handschuhe ausziehe um ein Foto zu machen, frieren die Finger ein und werden bei – 15 C° gefühllos. Nur kurz ist unser Aufenthalt. Dann geht es wieder runter. Die klirrende Kälte lässt nach und langsam fangen die Gedanken wieder an zu arbeiten…“

Besser kann man es nicht ausdrücken. Zirka 100 Höhenmeter vor dem Ziel konnten wir nicht mehr kontinuierlich einen Schritt vor dem anderen machen. Unmöglich. Nach knapp zehn Schritten, mussten wir mindestens 30 Sekunden pausieren, bevor wir weiter zehn Schritte gehen konnten. So erreichten Sabine und ich knapp 20 Minuten später den Gipfel. Dazu kam die klirrende Kälte, die mittlerweile Hände und Füße erreicht hatten. Dummerweise hatte ich Fingerhandschuhe an und keine Boxer. So zog ich meine Finger aus den Kuppen und ballte im Handschuh eine Faust, um wieder leben in die Finge zu bekommen. Dadurch konnte ich allerdings nicht mehr meine Stöcker halten und übergab sie kurzerhand dem Guide. Oben am Gipfelplateau angekommen war es so bitterkalt, dass ich erst einmal meine Expeditionsjacke anzog, um dann noch die restlichen 5m zum eigentlichen Gipfel zu erklimmen. Sabine kämpfte derweil immer noch mit ihren kalten Fingern und Erhard gab ihr seine Expeditionshandschuhe. Was für mich ein Wunder an sich war, dass Erhard so etwas besaß und hier auch mit hatte.

Dieser Gipfel, ein exponierter Aussichtpunkt, war auch der Zielgipfel und letztes Ziel unserer Tour. Diese zwei Stunden des Aufstiegs war kräftezerrender, als alles, was wir bisher erleben durften. Mein Respekt für die Personen, die eine Mt. Everest Besteigung gemacht haben, hat sich dadurch dramatisch erhöht und wir waren noch nicht einmal in der Nähe von Eis und Schnee.

Die Entscheidung zur Tour

Dieser EBC Treck ist eine von vielen Möglichkeiten Nepal zu erkunden bzw. zu erwandern. Für mich war es das erste Mal in Nepal überhaupt und ich wollte, wie wohl die meisten, gleich mit dem Dach der Welt, dem EBC Trek, anfangen. Zunächst hatten wir vor, alles auf eigene Faust zu organisieren und unser Gepäck selbst zu tragen. Doch schnell wurde klar, dass es mehrere Nachteile gab, wenn wir es alleine machten. Erstens hatten wir mit einem Gewicht von mindestens 16 Kilogramm für den Rucksack zu rechnen. Zweitens kamen unbekannte organisatorische Komponenten dazu und wussten nicht, ob wir mit unseren zeitlichen Rahmen alles schaffen werden würden. Ein dritter Nachteil war, das wir ohne echten Kontakt bleiben würden und wohl wenig über Land und Leute erfahren würden. Ein glücklicher Zufall nahm uns dann die Entscheidung ab. Wir organisierten die Reise zwar dann doch privat, aber über eine nepalesische Reiseagentur über einen Kontakt von Sita. Sita ist die nepalesische Frau von Mario, den Sabine von ihrer Lauftruppe aus Dresden her kennt. Und das Beste war, wie am Anfang erwähnt, dass sich Sita und Mario, die ich auch beide kenne, zur gleichen Zeit in Nepal in Kathmandu aufhielten wie wir. So vereinbarten wir einen Besuch bei Sita in Kathmandu und feierten gleichzeitig ihren 28. Geburtstag. Am Ende haben wir uns viermal getroffen und dreimal zusammen zu Abend gegessen. Den Geburtstag haben wir nachgefeiert, da wir noch im Evrest Gebiet waren, als sie älter wurde.

Unsere Reise stand nun mit dieser Aussicht, in echte nepalesische Kultur einzutauchen, unter einem guten Stern. Nicht nur das wir einheimischen Kontakt hatten, hatten wir jetzt auch einen Guide der deutsch sprach und den wir mit tausend Fragen zur Kultur, den Menschen und den Leben hier an sich löchern konnten. Unsere Reiseleitung organsierte zudem zwei Sherpas, die unser Gepäck trugen und einen Second Guide. In Kathmandu angekommen konnten wir uns regelrecht fallen lassen und alles rings um uns herum einfach nur aufsaugen und total genießen.

Die Sherpas, eine Volksgruppe vom „Dach der Welt“, trugen jeweils zwei Reisetaschen von uns. Die Taschen sollten nicht schwerer als jeweils 12.5 Kilogramm sein. Damit trugen sie mit ihren eigenen Sachen knapp 30 Kilogramm. Dies war deutlich mehr, wie die Träger am Kilimandscharo, die maximal 20 kg tragen durften. Aber eine echte Obergrenze gibt es für die Sherpas nicht wirklich. Unterwegs sahen wir Leute mit wahnsinnigen Lastenaufbauten auf dem Rücken, die nicht selten bis an die Grenze von 100 Kilogramm kamen. Unsere zwei Träger und der Second Guide waren allesamt Sherpas und kannten sich entsprechend gut im Gebiet aus. Das half auch bei dem Buchen der Unterkünfte, da es im Gebiet sehr viele Touristen gab und alles chronisch überfüllt zu sein schien. Unser Second Guide grüßte zudem alle Nase lang irgendwelche Leute. Er hatte dort ein sein Haus, eine Frau und drei Kinder.

Die Saison auf dem „Dach der Welt“ ist über das Jahr gesehen sehr kurz. Die besten Wetterbedingungen sind für zwei Monate im Frühjahr und zwei Monate im Herbst zu finden. Das ist auch die Zeit, in der hier Geld verdient werden kann. In der restlichen Zeit kommen so gut wie keine Touristen und dementsprechend kann auch nichts verdient werden. Deshalb ist es auch wichtig mit dem Trinkgeld für alle Beteiligten nicht zu hadern und es im Zweifelsfall etwas üppiger ausfallen zu lassen.

Rückfahrt nach Kathmandu, Tag 16, am 27. 10.2023

Früh um 7 Uhr trafen wir uns zum Frühstück. Hier hatten wir einen guten Blick auf den Airport und die Lande- und Startbahn, da unser Hotel direkt an den Airport grenzte. Auf den Airport war im Gegensatz zu einigen Helikoptern, kein Flieger stationiert. Umso spannender war es gleich, das erste Flugzeug landen zu sehen, denn es war gleichzeitig unser Rückflugticket. Mit Spannung und etwas Aufregung erwartenden wir die erste Maschine, die sich schon eine viertel Stunde später als kleiner Punkt am Horizont abzeichnete. Nach dem Drama der Anreise, hatten wir diesmal Hoffnung auf eine wesentlich schnellere Abreise, da auch das Wetter mitspielte. Zudem musste auch noch die Landung glücken. Das Flugzeug hat ja nur die 500 m, um auf der zirka 5 – 10 Grad nach oben geneigten Landebahn zum stehen zu kommen. Sollten die 500m nicht reichen, so wird die zweimotorige Kleinmaschine unweigerlich auf eine Felswand zurasen und an ihr zerschellen. Dank der Neigung der Landebahn bremst die Schwerkraft unweigerlich stark die Flugzeuge ab und erreichen wirklich Punktgenau die Abfahrt zu ihrer Parkposition. Es ist fantastisch anzusehen, dieses ewige Spiel von Start und Landung. Die Flugzeuge fliegen 15 Minuten. Nach der Landung wird die Maschine gleich entleert und sofort mit neun Passagieren befüllt, so dass sie bereits nach 20 Minuten wieder abflugbereit ist. Wie erwähnt, teilen sich vier Fluggesellschaften den Transport der Touristen. Unser Flieger konnte 13 Passagiere transportieren. Entsprechend hoch ist die Anzahl der Flüge, um alle hin und her zu fliegen.

Gegen 8 Uhr betraten wir die Abflughalle und nur knapp eine Stunde später saßen wir im ersehnten Flug zurück. Sabine spendierte mir ihren Platz rechts, um aus dem Fenster nochmal die beeindruckende Berglandschaft filmen zu können. Tja und nach 15 Minuten war es vorbei. Hitze strahlte uns entgegen und sofort entledigten wir uns der warmen Sachen und besonders der dicken Jacken. Jetzt standen uns noch eine 4 stündige Busfahrt ins zirka 75 km entfernte Kathmandu bevor.

Ankunft in Kathmandu:

Gegen 14 Uhr hielt unser Bus irgendwo in Kathmandu, den wir uns mit anderen Touristen teilten und stiegen in den Tourbus unserer Reisagentur um, das uns in unser Hotel bringen würde. Plötzlich, wieder im Nirgendwo, stoppte der Bus und wir mussten die letzten Meter zum Hotel zu Fuß gehen. Der Grund wurde wenige Augenblicke offensichtlich. Unser Hotel lag in einem gesperrten Bereich für Autos, direkt vor einer gigantischen Stupa. Da noch Festival in Nepal war, waren hier nicht nur Touristen, sondern auch viele Landsleute, die ihren Traditionen nachgingen.

Für heute Stand außer einen gemeinsamen Abendessen mit unseren Guide Bibek, unseren Reiseleiter Bhagwan, Sita und Mario, nichts weiter an. Nach einer kurzen einstündigen Pause im Hotelzimmer, die wir mit Duschen, Pflegen, Sortieren und Umziehen verbrachten, nutzen wir die Zeit für erneute Erkundungen, diesmal im Umfeld der Stupa. Um die Stupa waren jede Menge Geschäfte verteilt und die meisten davon boten Klangschalen an. Bei mir dauerte es eine Weile, bis ich bereit war, auch eine Klangschale zu kaufen. Nach mehrmaligen ausprobieren einer Vielzahl an Klangschalen stand für mich fest, es musste eine mit tiefen Tönen sein, dem Om Mantra gleich. Im Gegensatz zu den anderen Gütern, sind Klangschalen ziemlich teuer und werden mit einem Kilogrammpreis von 60-65€ gehandelt. Für meine 2,3 kg schwere Trophäe musste ich 150€ hinlegen. Da half auch kein Handel. Das Gewicht für den Rückflug war zum Glück kein Problem. Bei Qatar Airline konnte man bedenkenlos 30kg für ein Gepäckstück auf die Waage bringen. Bei der Anreise war meine Tasche nur 18 Kilogramm, auf der Rückreise dann 26 Kilogramm schwer und randvoll dazu.

Heimreise, 18. Tag, am 27.10.2023:

Im Gegensatz zur Anreise war die Rückreise zeitlich gesehen ziemlich eng getaktet und dauerte nicht einmal 22 Stunden von Tür zu Tür. Der Abflug wurde sogar noch einmal um 20 Minuten nach hinten verlegt, von 9:30 Uhr auf 9:50 Uhr. Dadurch verkürzte sich allerdings die Aufenthaltsdauer in Doha (Qatar) auf nur 1 Stunde und 25 Minuten. Wir alle glaubten, dass die Zeit nunmehr nicht mehr ausreichen würde, um unser Gepäck umzuladen. Aber diese Rechnung hatten wir ohne Qatar Airline gemacht. Alles war bestens und ohne Probleme in Deutschland angekommen.

Auf dem Flughafen von Kathmandu durchliefen wir fünf Kontrollen, ehe wir am Gate ankamen. Bereits beim Betreten des Flughafens wurden wir erstmalig kontrolliert. Dabei ist der Flughafen gar nicht so groß. Ich konnte nur sechs Gates zählen. Aber es war viel los.

Unsere beiden Maschinen hatten drei Sitzplätze rechts, drei in der Mitte und drei links. Die Sitze hatten alle einen eigenen Bildschirm und ein ordentliches Angebot an Filmen. Zeit dafür war genug. Für den ersten Flug betrug die Flugzeit 5:35 Stunden und da konnte ich mir gleich zwei Filme ansehen. Der Flug von Doha nach Frankfurt/ Main dauerte mit 5:40 Stunden fast genauso lang, aber ich hatte keine Lust mehr mir noch einen Film anzusehen. Die Konzentration ließ auch langsam nach und versuchte in unbequemer Haltung zu schlafen…

In Deutschland angekommen, hatten wir gleich das erste Problem. Unser gebuchter Zug für 21 Uhr fiel aus. Zum Glück gab es eine Alternative, ein Zug um 21:19 Uhr mit einmal Umsteigen am Frankfurter Hauptbahnhof. Nach etwas über drei Stunden traf der Zug in Leipzig ein und um 1 Uhr nachts war ich dann endlich zu Hause angekommen.

In der nachfolgenden Woche hatte ich echte Probleme mit dem Jetlag. Der Zeitunterschied hatte sich durch die Zeitumstellung inzwischen auf 4:45 Stunden erhöht. Meine Nacht war für mehrere Tage bereits zwischen 4 und 5 Uhr zu Ende!

Damit bin ich am Ende der Berichterstattung. Ich hoffe es war spannend genug, um euch in eine neue Welt entführen zu können. Nepal ist anders als die Orte, an denen ich bisher war. Den Buddhismus und Hinduismus spürt man dort in jeglicher Form. Sabine und ich haben bereits entschieden, hierher zurückzukehren. Das nächste Mal wollen wir den heiligen Berg Manaslu umrunden, so wie es die Pilger und Mönche machen. Danach wollen wir in den Süden von Nepal reisen, der mit Nationalparks aufwarten kann. Dort herrschen ähnliche Bedingungen wie in Afrika und man kann in freier Wildbahn unter anderen Nashörner und Elefanten erleben.

Reisebericht Teil 3 – Aspekte und Eindrücke von Nepal

Mantra

mantra

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Das wohl bekannteste Mantra heißt: Om Mani Padme Hum. Gesprochen oder gesungen wird es: “Om mani peme hum“
Dieses Mantra ist fast überall zu finden. Auf dem Weg zu EBC standen überall die Steine herum, auch mitten im Wald, komplett übersät mit diesem Mantra.

  • Blau bedeutet Himmel
  • Weiss bedeutet Wolken
  • Rot bedeutet Menschen
  • Grün bedeutet Wasser
  • Gelb ist die Erde

Gebetsfahnen (tibetanischer Name: Dar-Cho)

Gebetsfahnen
Gebetsfahnen

Tibetische Gebetsfahnen besteht aus lauter kleinen rechteckige Fahnen mit fünf unterschiedlichen Farben, die im Buddhismus dem Wind ausgesetzt werden, um Gebete und Segenswünsche zu verbreiten. Der tibetische Name für Gebetsfahne ist Dar-Cho. „Dar“ bedeutet so viel wie Leben, Glück, Gesundheit und Wohlstand und „Cho“ steht für alle fühlende Lebewesen. Die Zahl fünf ist nicht Zufällig und spielt im Buddhismus eine wichtige Rolle. Sie symbolisiert die vier Himmelsrichtungen und das Zentrum.

Die Fahne ist mit Gebeten und heiligen Mantras bedruckt, die durch die Schwingungen des Windes in die Landschaft getragen werden. Sie sollen nach tibetischem Glauben durch die Energie des Windes die Umwelt harmonisieren und zunehmend Glück und Frieden unter den Lebewesen verbreiten. Die Gebete und Mantras sind jedoch nicht an eine Gottheit gerichtet, sondern werden durch den Wind zu allen Wesen dieser Welt getragen.

Stupa

Ein Stupa ist ein buddhistisches Bauwerk oder Hügel, in dem heilige oder bedeutungsvolle Dinge aufbewahrt werden1. Ein Stupa hat eine symbolische Form, die die buddhistische Lehre vermittelt. Ein Stupa ist ein Ort, an dem man meditieren, die positive Energie spüren oder die Stupa im Uhrzeigersinn umrunden kann. Ein Stupa zu erbauen oder zu schmücken ist ein Akt der Verehrung und des Dienstes an anderen. Hier die Stupa im Zentrum von Kathmandu zu sehen, an der sich auch unser Hotel befand und eine sehr gute Sicht auf diese hatten.

Stuba

Genau wie die Mantrasteine findet man die Stupas auch überall auf dem Weg zum EBC. Vor der Stupa zweigt sich immer der Weg um die Stupa, da man sie links, also im Uhrzeigersinn umlaufen soll.

Stuba

Stuba

Das höchste Café der Welt – 4410m über dem Meer

Wir machen die Tür auf und wohlige Wärme durchströmt einem sofort. In dieser Höhe ist es an Gemütlichkeit kaum zu überbieten. Schnell bestellen wir einen „Black Coffee“ bzw. einen Caffè Americano, wie „unser“ Kaffee üblicherweise im Rest der Welt genannt wird. Zusätzlich ein Stück Kuchen. Traumhaft. Die Preise sind denen in Deutschland ähnlich, aber noch lange kein Grund beherzt in den Kuchen zu beißen und den Luxus nicht genießen zu können.

Cafe cafe2

Auf dem Weg zu unsern höchsten Schlafort – Gorak Shep, auf zirka 5200 m

Gorak Shep1 Gorak Shep2

Der Weg zum EBC

Der Weg zum EBC1 Der Weg zum EBC2

Das Mt. Everest Base Camp I (EBC)

Das Mt. Everest Base Camp I EBC1 Das Mt. Everest Base Camp I EBC2 Das Mt. Everest Base Camp I EBC3 Das Mt. Everest Base Camp I EBC4

Lukla Airport auf 2860m – Der gefährlichste Flughafen der Welt

Lukla Airport1 Lukla Airport2 Lukla Airport3 Lukla Airport4

Kathmandu

Kathmandu1 Kathmandu2

Land

Nepal, amtlich Demokratische Bundesrepublik Nepal, ist ein Binnenstaat in Südasien. Er liegt zwischen der Volksrepublik China und Indien und hat mehr als 30 Millionen Einwohner, die über 100 verschiedenen Volksgruppen angehören und zu etwa 80 % Hinduisten sind. In dem ehemaligen Königreich wurde am 28. Mai 2008 die Republik ausgerufen. Die Situation bezüglich Demokratie und Menschenrechten hatte sich dadurch ein wenig gebessert, ist aber bis heute durchwachsen. 2021 erlitt Nepal eine Verfassungskrise.

Sprache

Nepali, auch nepalesisch oder nepalisch, früher auch Gorkhali, ist eine Sprache aus dem indoarischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Das Nepali ist die meistgesprochene Sprache Nepals und dient dort als Amtssprache. Darüber hinaus wird es im Nordosten Indiens und in Bhutan gesprochen, wo es traditionell tibetisch lho mtshams ma’i kha bzw. Lhotshammikha (deutsch etwa „Sprache der südlichen Grenzgebiete“) genannt wird. Nepali wird in der auch für andere indoarische Sprachen, zum Beispiel Hindi und Marathi, benutzten Schrift Devanagari geschrieben.

Schrift

Devanagari wird von links nach rechts geschrieben. Anders als bei Silbenschriften, wie etwa den japanischen Hiragana und Katakana, stellt jedes Schriftzeichen (Graphem) normalerweise jeweils nur einen Laut dar. Somit besteht eine Phonem-Graphem-Korrespondenz (PGK). Die Devanagari hat 33 Konsonanten (व्यंजन vyañjana), 13 Vokale (स्वर svara), also Selbstlaute wie a, e, i, o und u im deutschen, und zwei Zusatzlaute. Die zusätzlichen Vokale ergeben sich aus der Form wie sie gesprochen bzw. viral erzeugt werden. Dabei „schwingt“ oder „vibriert“ eine Art Brustton mit.

schrift

 

In diesem Sinne: Namaste – „Das Gute in mir grüßt das Gute in dir“

ENDE

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